Wie finde ich den richtigen Ghostwriter?
Vier Tipps für die erfolgreiche Ghostwritersuche
Den richtigen Ghostwriter zu finden, stellt so manche zukünftige Autoren vor eine ungewohnte Aufgabe, denn einen Ghostwriter braucht man nicht alle Tage. Worauf muss ich achten? Wie überhaupt danach suchen? Kann das jeder Ghostwriter oder gibt es Spezialisten für meine Idee? Fast immer geht es um ein wichtiges Projekt mit großer Bedeutung für das eigene Leben oder die berufliche Zukunft. Informieren lohnt sich also. Die folgenden vier Punkte helfen Ihnen, den geeigneten Ghostwriter für Sie und Ihr Vorhaben zu finden:
1. Richtig recherchieren im Internet
Da ist es wenig sinnvoll nur den Begriff „Ghostwriter“ zu googeln. Verwenden Sie außerdem Begriffe, die Ihr Anliegen genauer umreißen, z. B. Sachbuch Ghostwriter oder Ghostwriter für Autobiografien oder wissenschaftlicher Ghostwriter. Das erhöht die Chance, die Person zu finden, die auf ihr Bedürfnis spezialisiert ist.
2. Klares Anforderungsprofil erstellen
Überlegen Sie im Vorfeld genau, was Ihnen wichtig ist und welche Bedingungen sich daraus ergeben. Hier ein paar Beispiele:
- Sie haben wenig Zeit oder Lust zu reisen. – Der Ghostwriter sollte in gut erreichbarer Nähe sein. Oder aber Sie sind bereit, für seine/ihre Reisekosten aufzukommen.
- Die Chemie muss stimmen. – Vor allem, wenn es um sehr persönliche Inhalte oder ein Herzensprojekt geht, das Sie ihrer Ghostwriterin anvertrauen, treffen Sie sich mit ihr zu einem ersten persönlichen Gespräch. Dazu telefonieren Sie zunächst. Stellen Sie erste Fragen schon am Telefon, beobachten Sie die Reaktion, hören Sie auf Stimme und Bereitschaft ausführlich zu informieren. Und lassen Sie Ihr Bauchgefühl nicht außer Acht.
- Die Ghostwriterin sollte Erfahrung haben. – Fragen Sie nach Referenzen, lassen Sie sich den Werdegang erzählen. Aber Achtung: Ein Ghostwriter muss nicht zwingend Ahnung von der Materie haben. Im Gegenteil: Ein Ghostwriter, der Expertenwissen einer breiten Allgemeinheit vermitteln soll, ist unter Umständen besser, wenn er von der Sache nichts versteht. Denn dann stellt er genau die Fragen, die Laien stellen würden und kann damit verhindern, dass zu viel Fachwissen vorausgesetzt wird. Wenn es der Ghostwriter dann verstanden hat, können Sie sicher sein, dass er/sie es allgemeinverständlich weitergeben kann. Aber auch der umgekehrte Fall kann für Sie wichtig sein:
- Der Ghostwriter muss ein Experte in meinem Fachgebiet sein. – Das ist z. B. oft bei medizinischen oder anderen wissenschaftlichen Themen wichtig, wenn es um eine Veröffentlichung in einer Fachpresse oder um ein wissenschaftliches Buch geht. Hier bieten sich oft Fachjournalisten als Ghostwriter an.
- Der Ghostwriter sollte regelmäßig für mich schreiben. – Benötigen Sie jemanden, der dauerhaft zu Ihrem Thema für Sie schreiben kann, z. B. in Blogs oder in der Fachpresse, sollten Sie die terminliche Einbindung des Ghostwriters zuvor abklären. Es ist wenig sinnvoll, immer wieder verschiedene Leute für sich schreiben zu lassen. Besser, jemand arbeitet sich in Ihr Thema ein und wird zu „Ihrer Stimme“.
- Der Ghostwriter muss mein Buch in drei Monaten fertig haben. – Sie haben es eilig? Dann müssen Sie unter Umständen länger suchen, denn gute Ghostwriter sind oft nicht sofort verfügbar. Sie arbeiten über Monate an einem Projekt und haben schon andere in der Pipeline. Fragen Sie nach!
- Die Ghostwriterin sollte in einem Stil schreiben, der zu mir und meiner Zielgruppe passt. – Kein unwesentlicher Punkt, denn schließlich müssen Sie sich ja mit dem, wo am Ende Ihr Name draufsteht, identifizieren können. Die meisten Ghostwriter haben Blogs oder Webseiten mit Leseproben. Stöbern Sie oder lassen Sie sich Textproben zukommen und fragen Sie nach, denn richtig gute Ghostwriter können ihren Stil variieren .
- Die Ghostwriterin soll mir bei der Verlagssuche helfen. – Bietet das die Ghostwriterin Ihrer Wahl mit an? Wenn ja, zu welchen Konditionen und was genau tut sie: Verlagsrecherche, Exposee erstellen, Verlage anschreiben, anrufen?
3. Ein Angebot erstellen lassen
Aus dem Angebot können Sie oftmals bereits die Professionalität erkennen. Ein seriöser Ghostwriter wird sein Angebot verständlich aufschlüsseln und genau angeben, was im Preis enthalten ist. Mögliche Punkte des Angebots und/oder eines Vertrages sind:
- Preis für Interviews/Gespräche nach Stundensatz
- Seitenpreis pro Normseite
- Umfang
- Konzepterstellung, ggf. Workshop dazu
- Korrekturdurchgänge
- Lektorat/Korrektorat
- Nutzungsrechte
- Nennung der Mitwirkung des Ghostwriters
- Verschwiegenheitsklausel
- Exposee-Erstellung
- Verlagssuche
- Titelfindung
- Zahlungsmodalitäten
- Zeitraum
- Rücktrittsrechte
- Honorierung, Reisekosten, Spesen
- Mitwirkungspflicht des Auftraggebers
Die Preise für Ghostwriting bewegen sich zwischen den extremen von 20 Euro/Normseite (z. B. von Schülern und Studenten) und 150 Euro/Normseite (erfahrene Profis). Das Schreiben unter prominentem Namen kann noch teurer werden. Am Anfang steht auf jeden Fall immer der Abschluss eines verbindlichen Vertrags.
4. Machen Sie sich ein Bild von der Arbeit des Ghostwriters
Bevor Sie einen Vertrag unterschreiben, sollten Sie sich unterschiedliche Arbeitsproben des Ghostwriters anschauen, der in der engeren Wahl ist. Oft finden Sie schon einiges im Internet: auf der Homepage oder im Blog. Aber gute Ghostwriter können sich in der Tonalität Ihrem Auftraggeber anpassen. Das heißt sie schreiben locker, ironisch, vielleicht sogar etwas flapsig für den, der selber so schreibt und spricht und sich in den Ghostwriter-Texten wiedererkennen will. Und sie schreiben ernsthaft, melancholisch, nachdenklich für eine, die ihre Lebensgeschichte in dieser Weise erzählt. Gleichzeitig können sie dort ausgleichen, wo Stil und Inhalte demjenigen, der hinterher als Autor genannt wird, eher schaden würden.